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USB-C: Was steckt dahinter?

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USB-C ist als wahrer Alleskönner aktuell in aller Munde. Doch handelt es sich dabei lediglich um das neueste Steckerformat aus der USB-Familie. Im Gegensatz zu den A- und B-Modellen, ist er symmetrisch und lässt sich deshalb deutlich leichter anschließen.

Kleines und kompaktes Steckerformat

In der Praxis bedeutet das: Egal in welcher Drehrichtung man den Stecker einsteckt – er passt immer. Ein weiterer Vorzug ist seine kompakte Größe: Mit Abmessungen von gerade einmal 8,4 x 2,6 Millimetern ist er nicht größer als ein Micro-USB-Stecker und ist, für mindestens 10000 Steckvorgängen ausgelegt, sehr haltbar. Der USB-C-Anschluss ist somit robust und auch für dünne Geräte ideal.

Zusammen mit dem USB-C-Stecker ist USB 3.1 als neue USB-Spezifikation veröffentlicht worden. Erstmals können Daten, Bildsignale und Strom zusammen über ein einziges USB-Kabel übertragen werden. Dabei sind mit USB 3.1 Gen 1 Datenübertragungsraten von bis zu 5 Gbit/s und mit USB 3.1 Gen 2 sogar von bis zu 10 Gbit/s möglich.

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Ein Kabel - Drei Funktionen

USB-C ist nicht gleich USB-C

Ein universeller Anschluss birgt allerdings auch seine Tücken: Der USB-C-Stecker alleine sagt noch lange nichts über das benutzte Protokoll aus. Zum Beispiel gibt es auch USB-Kabel die nur nach USB 2.0 oder USB 3.0 Spezifikation arbeiten. Dann werden über das Kabel nur Daten oder Strom übertragen und das ggf. nur mit entsprechend langsamer Geschwindigkeit.

Ein weiteres, gerade in der Macwelt beliebtes Protokoll ist Thunderbolt 3. Dieses Protokoll benutzt auch den USB-C-Stecker, bietet aber Übertragungsraten von bis zu 40 Gbit/s. Für die Verbindung zweier Thunderbolt 3-Geräte wird ein spezielles aktives Kabel benötigt, welches zusätzliche Elektronik in den Steckern beherbergt. Ein Thunderbolt 3-Anschluss beinhaltet gleichzeitig aber immer auch einen USB 3.1 Gen 2 Anschluss.

Alternate Mode für eine größere Protokollvielfalt

Die Verbindung von Computer und Monitor fand bisher über dezidierte Anschlüsse wie HDMI, DisplayPort oder DVI statt. Das ist mit der neuen Schnittstelle nicht mehr nötig: Im sogenannten Alternate Mode lassen sich ergänzend zu den Datenleitungen USB 2.0- und USB 3.1.- auch DisplayPort-, HDMI-, MHL- sowie Audio-Signale übermitteln. Einzige Voraussetzung ist, dass die beiden USB-C-Anschlüsse der Komponenten – beispielsweise Monitor und Tablet –  den gleichen Alternate Mode unterstützen.

EIZO Monitore mit USB-C-Anschluss unterstützen wahlweise Alternate-Mode DisplayPort oder Alternate-Mode HDMI.

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USB-C auf DisplayPort

Selbst wenn der Monitor über keinen USB-C-Anschluss verfügt, kann das Bildsignal per Adapterkabel übertragen werden. Die anderen Funktionen stehen dann nicht zur Verfügung.
Anmerkung: Der Apple Thunderbolt 3 auf Thunderbolt 2 Adapter gibt kein DisplayPort-Signal aus.

Datenübertragungsraten von bis zu 10 Gbit/s

Eine zusätzliche Neuerung von USB-C ist die höhere Daten-Transfergeschwindigkeit. Der neue Standard unterstützt neben USB 2.0 (480 Mbit/s) auch USB 3.1 Gen 1 (USB SuperSpeed) und Gen 2 (USB SuperSpeed+), wobei eine Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 5 Gbit/s beziehungsweise 10 Gbit/s möglich ist.

EIZO Monitore mit USB-C-Anschluss unterstützen USB SuperSpeed mit einer Datenübertragungsrate von bis zu 5 Gbit/s. Außerdem können Änderungen an den Monitor-Einstellungen mit der Software Screen InStyle ohne OSD vorgenommen werden sowie der USB-Hubs des Monitors genutzt werden.

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Mehr Ladestrom durch Power Delivery 2.0

Dank überarbeiteter Power Delivery 2.0, bietet die neue USB 3.1 Spezifikation zudem eine deutlich höhere Stromversorgung von bis zu 100 Watt bei 20 Volt und 5 Ampere. Somit können nicht nur kleinere Geräte wie Smartphones mit Strom, sondern auch energieintensive wie Notebooks versorgt und geladen werden.

Die USB 3.1 Spezifikation sieht fünf Profile für unterschiedliche Einsatzzwecke vor. Profil 1 mit einer Leistung von 10 Watt bei 5 Volt mit 2 Ampere wird vor allem von kleinen Mobilgeräten genutzt. Die übrigen Profile umfassen jeweils 18 Watt, 36 Watt, 60 Watt und 100 Watt. Die jeweiligen Leistungswerte sind dabei von mehreren Faktoren abhängig: dem Endgerät, der USB-Version, dem verwendeten Kabel und dem USB-Stecker. Da die bereitzustellende Strommenge sowie Ladespannung innerhalb eines speziellen Kommunikationsverfahrens zwischen Lade- und Endgerät ausgehandelt wird, sind mögliche Beschädigungen durch zu hohe Spannungen ausgeschlossen. Zudem finden Strom- und Datenübertragung über voneinander getrennten Leitungen innerhalb des Kabels statt, weshalb angeschlossene Endgeräte gleichzeitig als Datenhost fungieren und mit Ladestrom versorgt werden können. Natürlich können Sie am Computer weitere mobile Geräte per USB-Kabel anschließen, um sie zu laden.

EIZO Monitore mit USB-C-Anschluss laden Notebooks mit unterschiedlichen Ladeleistungen, je nach Modell. Auf externe Monitor-Netzteile verzichtet EIZO aufgrund von Kundenwünschen.

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Ein aufgeräumter Schreibtisch

Aufgrund seiner universellen Einsetzbarkeit gilt USB-C bereits jetzt als Schnittstelle der Zukunft. Nicht umsonst arbeiten sowohl Computer- als auch Peripheriehersteller derzeit gleichermaßen daran, ihre neuen Geräte zusätzlich mit USB-C auszustatten. Dennoch gilt es bei Nutzung von USB-C zu beachten, dass sich der tatsächliche Funktionsumfang in der Praxis aktuell von Hersteller zu Hersteller stark unterscheidet. Welche der vorhandenen Funktionen und Protokolle tatsächlich unterstützt werden, ist abhängig von den beiden verbundenen Geräten sowie dem verwendeten Kabel.

Dem Ziel, der einen, universellen Verbindung kommt USB-C dennoch einen großen Schritt näher. Mal eben mit einem einzigen Kabel den Desktop auf einen externen Monitor erweitern, parallel dazu das Notebook laden und Daten auf die externe Festplatte ziehen, die am Monitor angeschlossen ist – ein solches Szenario lässt sich mit der neuen Schnittstelle realisieren. Alle EIZO-Monitore mit USB-C-Anschluss haben zum Beispiel auch mindestens zwei USB-A-Anschlüsse, um herkömmliche Peripheriegeräte anzuschließen.

Im Rahmen der neuen Spezifikation kann der Monitor so zu einem universellen Hub werden, der Computer und Peripheriegeräte verbindet. So können bei Verwendung des DisplayPort Alternate Modes Video- und Audio-Signale auf einen externen Monitor übertragen werden, während der Laptop oder das Tablet parallel dazu mit Ladestrom versorgt wird und auf USB-Geräte am Monitor zugreifen kann – und das mit nur einem einzigen Kabel. USB-C macht also Schluss mit dem Kabelsalat auf dem Schreibtisch und birgt insbesondere mit Blick auf moderne Arbeitsmodelle wie „Bring Your Own Device“ und das Ziel des „Clean Desks“ enorme Vorteile.

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